Wirkung der Oxalsäüreverdampfung

Bei der Untersuchung der Füsse von abgefallenen noch lebenden Milben unter dem Mikroskop wurden an den äussersten Fussgliedern mit den feuchten Haftlappen grosse Ansammlungen von Oxalsäurekristallen gefunden. Die untersuchten Milben verendeten innert 24h nach der Beobachtung. Dabei war auffällig, dass sich die Oxalsäurekristalle an den Füssen (bei den Haftlappen der Milben) auflösen und in die Haftlappen eindringen. Damit einher geht das zeitgleiche Nachlassen der Lebenszeichen der Milben. Diese Beobachtungen legen die Hypothese nahe, dass die Oxalsäurekristalle mit den feuchten Haftlappen aufgesammelt werden und sich in grosser Menge ansammeln. Dort löst sich die Säure innert Stunden auf und dringt über die Membran der Saugnäpfe in den Körper der Varroa ein. Diese Hypothese wird auch dadurch gestützt, dass sie unabhängig von der Behandlungsmethode (sprühen, träufeln oder verdampfen) zu beobachten ist.

 

                                         

                Bild1                                      Bild2                                       Bild3                                 Bild4              

            

                Bild5                                      Bild6                                    Bild7                                     Bild8              

Suspension (Wasserdampf angereichert mit Oxalsäuremolekülen)

Ein Gramm (dyhydrat) Oxalsäure ist in den aufgeheizten Verdampfertopf eingeschoben (Bild1).  Nach 10 Sekunden ist das in der Oxalsäure gebundene Wasser flüssig (Bild2), die Verdampfung beginnt. Der Wasserdampf als Trägergas nimmt Oxalsäuremoleküle auf und verteilt diese im Bienenstock (Suspension). Die Bienen (mit eventuellen Varroen) werden dadurch mit Oxalsäuremolekülen benetzt (die Varroen in der verdeckelten Brut werden leider nicht erfasst). Durch Rekondensation bildet sich ein Häubchen aus wasserfreier (anhydrat) Oxalsäure (Bild4). Auch auf den weißen Isolierkörper legen sich Rekondensations-Kristalle nieder. Der Verdampfungsvorgang ist nach 2 Minuten beendet. Das Gerät herausziehen.

Sublimation (Übergang direkt von festem in gasförmigen Aggregatszustand)  findet nicht statt

Bild 5 zeigt das Häubchen aus fester, wasserfreier (anhydrat) Oxalsäure. Diese würde bei 157° C zu sublimieren beginnen (direkter Übergang aus festem Aggregatszustand in den gasförmigen). Dieses Gas ist für die Behandlung unbedeutend. Der Verdampfertopf wird nach dem Herausziehen noch leicht rauchen, weil das feste Häubchen an seinen Rändern am 220° heißen Verdampfertopf aufliegt. Dieser Auflagequerschnitt ist jedoch sehr klein, sodass die Sublimation gering ist und den Imker nicht besonders gefährdet. Das Häubchen wird mit einem Stäbchen (Bild6) zerbröselt und seine Einzelteile durch Herauskippen entfernt (Bild8). Dabei sollte der Drehknopf mit dem Deckel festgehalten werden. Das Gerät kann in den nächsten Stock eingeführt werden, um mit der nächsten Behandlung zu beginnen.

Varoa-Bekämpfung mit Oxalsäureverdampfer  / Termine im Sommer  (eine theoretische Betrachtung)

Eine Varoa kann nur getötet werden wenn sie sich außerhalb der verdeckelten Brut befindet. Ein Varoaweibchen bewegt sich rund 10 Tage auf einer Wirtsbiene und schlüpft dann zwecks Vermehrung in eine Brutzelle, die napp vor der Verdeckelung steht. In der folgenden Grafik wird dargestellt, dass alle Varoen, die innerhalb von einem Monat, verteilt auf alle Tage durch 4 Behandlungen im Abstand von 8 Tagen theoretisch erwischt werden. Die Behandlung unmittelbar nach Trachtende ist demnach sinnvoll und durch konsequente Einhaltung der Tagesabstände durchaus erfolgreich.

Youtube-Videos

Alle Videos wurde ohne Mundschutz gedreht ( wegen Kommentar ). In der Praxis sollte ein Mundschutz verwendet werden.

Bedienungsanleitung VARROMANA

Vorbereitung

  • Füllen des Behälters mit Oxalsäure (kristalline Form). Bis 2 cm unter Oberkante des Behälters.
  • Durch Rechtsdrehung der Spirale diese in den Behälter einführen.
  • Anstecken des Gerätes an eine 12V Stromversorgung  Akku, PKW- Zigarettenanzünder, Netzgerät, Portable Car Jump Starter
  • Abwarten bis rote Heiz-Led (rot) erlischt. Verdampfungstopf hat 220° C erreicht.

Behandlung

  • Einschieben des aufgeheizten Gerätes (rote Led AUS) über Flugloch oder von hinten über Putzbrett. Abdichten des restlichen Flugloches mit einem Stofftuch.
  • 2 Rechtsdrehungen der Spirale zur Lockerung der Oxalsäure. 2 Linksdrehungen zum Hinunterpressen von 1 Gramm Oxalsäure in den Rohrteil.(Ladestab herausgezogen). Spirale dabei leicht nach unten pressen.
  • Schieben des Ladestabes nach vor, Ladestab sofort wieder zurückziehen.
  • 2 min warten (Verdampfung läuft). Heiz-Led (rot) wird wieder leuchten.
  • Nach dem Herausziehen das feste Häubchen (aus fester Oxalsäure) mit einem Stab zerbröseln und dann herauskippen und entsorgen.

 

      

·         Die nächste Behandlung durch Einschieben in den nächsten Stock durchführen

 

Behandlung mit 2 Gramm Oxalsäure

Unmittelbar nach dem Einschieben des ersten Gramms warten Sie etwa 5 Sekunden und schieben dann eine zweite Portion in den Verdampfertopf. Herausziehen des Ladestabes nicht vergessen. Es kann sich ein gemeinsames Häubchen von rekristallisierter Oxalsäure bilden, das nach dem Ende der Behandlung herausgekippt werden muss.

 

Der VARROMANA Oxalsäureverdampfer wird hier schematisch dargestellt.

Anwendung

Füllen des Behälters im Bienenhaus ( rund 300cm³) für etwa 150 Behandlungen.

 

Die Spirale wird mittels Rechtsdrehung in den Behälter hineingedreht.

Der VARROMANA wird an eine 12 Volt Stromquelle angeschlossen. Die grüne LED leuchtet dauernd. Die rote markiert den Heizvorgang. Die Heizpatrone (80W) benötigt 5min um den Verdampfertopf zu Beginn auf 220° aufzuheizen.

Die rote LED erlischt, der Thermostat begrenzt die Temperatur.

Der Varromana ist für die Behandlung bereit. Er wird entweder beim Flugloch oder hinten durch die Putzöffnung eingeschoben. Die Länge des Rohres erlaubt die Positionierung des Verdampfertopfes in der Mitte der Beute. Mit einem Tuch wird die restliche Öffnung abgedeckt. Der Ladebolzen ist herausgezogen.

  

Mit 2 Umdrehungen wird rund 1 Gramm Oxalsäure mit der Spirale in das Laderohr hinuntergebracht (Linksdrehungen). Mit dem Ladebolzen wird nun die Oxalsäure in den Verdampfertopf hineingeschoben. Der Ladebolzen wird sofort wieder herausgezogen.


Die Verdampfung beginnt mit der Verflüssigung des Wasseranteils mit gleichzeitiger Rauchentwicklung. Der Wasserdampf ist der Träger für die Suspension der Oxalsäure. Unmittelbar nach Beginn der Verdampfung entzieht dieser Vorgang dem Verdampfertopf Wärmenergie, wobei die Topftemperatur auf rund 170° absinkt. Der Thermostat schaltet die Heizpatrone wieder ein (die rote LED leuchtet). Nach rund einer Minute hat der Topf wieder 220° erreicht. Die rote LED erlischt wieder. Der VARROMANA ist bereit für die Behandlung des nächsten Volkes. Eine Biene kann nur geschädigt werden wenn sie direkt mit dem Verdampfertopf (aus ALU) in Berührung kommt, das Gas ist nicht heiß.

Technische Details:

12V Akku

Für die Behandlung von 10Völkern ist ein Akku mit mindestens 1,5 Ah notwendig.

Oxalsäurebehälter

Die Außenmaße des Behälters sind 60x60x125mm. Die Spirale reduziert etwa das Volumen. Es können rund 150 Behandlungen mit einer Füllung stattfinden. Da die Oxalsäure im Behälter bleiben kann, reicht es wahrscheinlich zu Beginn der Behandlungen (Mitte Juli oder Anfang August) den Behälter aufzufüllen und damit die 4 Behandlungsserien durchzuführen. 

Methode der Verdampfung der Oxalsäure in Deutschland verboten!

Die zur Zeit im Einsatz befindlichen Geräte zur Verdampfung der Oxalsäure arbeiten mit so hohen Temperaturen, dass nach der Suspension auch die Sublimation stattfindet. Wegen der Sublimation dürfte diese Methode in Deutschland verboten worden sein. Die Behandlung mit dem Gerät Varromana wird Thermostat-kontrolliert durchgeführt, wobei es im wesentlichen nur durch Suspension zur Verteilung von Wasserdampf (angereichert mit Oxalsäuremolekülen) im Bienenstock kommt. Diese Behandlung ist durchaus mit der Sprühmethode vergleichbar, die in Deutschland sehr wohl erlaubt ist.  

 

Der Link https://www.chemie.uni-hamburg.de/claks/gefahrstoffe/6153-56-6.htm führt Sie zu technischen Details der Oxalsäure. Mit genauen Angaben der Temperaturpunkte.