Kann man die Entstehung der Anden auch mit der Risstheorie erklären? Es erscheint so logisch, dass sich die ozeanische Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte geschoben und dabei die langgezogene Gebirgskette aufgetürmt hat. Wie kann man das nur bezweifeln? Wenn aber die Risstheorie gültig sein will, dann muß es auch dafür eine alternative Erklärung geben. 

Die Auswirkungen an einem Riss hängt davon ab, wie groß die Landmasse ist, die an diesem Prozeß beteiligt ist. Gehen wir 200 Mill. Jahre zurück, als Südamerika noch mit Afrika verbunden war, so ist denkbar, dass die Anden als die Vorboten des sich anbahnenen Auseinanderbrechens, durch beginnende Randspalten aufzusteigen begannen. Sie hatten ja die gesamte Masse des noch kompakten Urkontinents als treibende Kraft hinter sich. Das gleiche gilt für Nordamerika. Das Bild zeigt auch beeindruckend wie sich Süd- und Nordamerika ebenfalls getrennt haben und nur mehr eine schmaleLandbrücke übrig ließen. Die Strukturen unter Wasser lassen die ehemalige Verbindung vermuten. Das Auseinanderfließen der Landmassen ist in der Inselwelt Alaskas in Richtung Grönland sehr anschaulich.

Dieses Satellitenbild kann man nicht lange genug anschauen. Der Weg Australiens, die Meerestiefen vor Japan als die größten Schwachstellen der Erdkruste. Die Gebirgsketten quer durch Asien. Der Ural. Der nächste erwartete Abriss Ostafrikas. Die Risstheorie hat den Vorteil, dass sie keine Stauchungsbewegungen braucht, um die Gebirge zu erklären. Die Ausdehnungen laufen immer in Richtung des geringsten Widerstandes ab